[img='http://www.rocknord.net/forum/upload/avatars/utool_f_1335903519_10.gif','left']Paris. Die Chancen des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy auf einen Sieg in der Stichwahl um das höchste Staatsamt schwinden zunehmend. Fünf Tage vor der entscheidenden Wahlrunde verweigerte die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, eine Wahlempfehlung zugunsten des um sein politisches Überleben kämpfenden Amtsinhabers. Sie werde in der Stichwahl am Sonntag einen leeren Stimmzettel abgeben, kündigte Le Pen am Dienstag vor Anhängern in Paris an. Die Rechtsaußen-Partei war in der ersten Wahlrunde mit fast 18 Prozent der Stimmen überraschend stark auf Platz drei gekommen. Analysen von Meinungsforschern zufolge müssten rund 80 Prozent der Anhänger Le Pens in der Stichwahl für Sarkozy stimmen, damit dieser den Rückstand auf den sozialistischen Kandidaten Francois Hollande noch aufholen kann. Die Ankündigung Le Pens, sie könne weder Hollande noch Sarkozy wählen, könnte damit nun der entscheidende Rückschlag für Sarkozys zunehmend verzweifelt wirkendes Bemühen sein, das Blatt noch zu wenden.
„Ich werde bis zur letzten Sekunde der letzten Minute kämpfen, weil ich Frankreich liebe“, sagte Sarkozy am Dienstag bei einer Kundgebung in Paris. Seine Anhänger riefen „Nicolas, Präsident“ und „Wir werden gewinnen“. Gewerkschaften warfen Sarkozy vor, die Feiern zum Tag der Arbeit für seine Zwecke zu missbrauchen. Im ganzen Land gingen Zehntausende Gewerkschaftsanhänger auf die Straße. Ursprünglich war erwartet worden, dass Le Pen eine Wahlempfehlung abgibt. Für sie hatten in der ersten Runde rund sechseinhalb Millionen Menschen gestimmt. Die Parteichefin betonte, sie wolle ihr Stimmverhalten nicht als Empfehlung verstanden wissen. „Ich habe meine Wahl getroffen. Jeder von euch wird seine treffen“, sagte sie.*
Mit ihrer Entscheidung, sich am kommenden Sonntag der Stimme zu enthalten spricht Marine Le Pen ihren Wählern aus der Seele. “Sarkozy-Hollande, die machen doch beide das gleiche, seit 40 Jahren. Ihre Parteien haben Frankreich zerstört. Sie verdienen unsere Stimme nicht. Sie wollen unsere Stimmen, aber sie wollen keine Abgeordneten von uns, die können machen, was sie wollen, sie werden unsere Stimmen nicht bekommen”, meint eine Anhängerin.
“Wir müssen vieles wiederherstellen und wieder Franzosen werden. Aber die Menschen sollten hier bleiben, auch wenn sie keine Franzosen sind, denn es gibt auch gute Ausländer”, findet eine ältere Dame.
“In dem Ort mit 25.000 Einwohner, in dem ich wohne, gibt es keine sozialen Einrichtungen, keine private oder öffentliche Klinik, keine Polizeiwache. Aber unser sozialistischer Bürgermeister freut sich über den Bau einer Moschee. Das ist nicht mein Frankreich. Deshalb bin ich gezwungen Le Pen zu wählen. Sie steht für etwas neues und ist heute anständig”, erregt sich ein Herr.**