[img='http://www.rocknord.net/forum/upload/avatars/utool_f_1282387136_2.jpg','left'] Wo wäre Deutschland nur ohne die BILD-Lese-Gestapo ... pardon ... die BILD-Leser-Reporter? Bereits in der Vergangenheit konnte auf herausragende Beispiele dieser segensreichen Betätigung aktiver BILD-Leser hingewiesen, wie beispielsweise die Entdeckung, daß der Nikolaus in Wirklichkeit ein verkappter Nazi ist und dergleichen mehr. Diesmal gelang dem 15jährigen BILD-Lesereporter Max aus Melle jedoch der qualitätsjournalistische Supercoup, er entdeckte IHN, dessen Namen man nicht nennen darf, in einem Donald-Duck-Mammutcomic aus dem Jahre 2006 (ein anderer Artikel der gleichen Zeitung spricht von 2007), wo ER sich frevelhafter Weise durch den italienischen Zeichner Pasquale Venanzio Eingang in „Die Superschurkenschule“ verschafft hatte. – Der Zeichner arbeitet nunmehr seit 2007 nicht mehr für den Ehapa-Verlag.
[imgr]http://www.rocknord.net/forum/…/utool_f_1282387162_2.jpg[/imgr] Glücklicherweise konnte das Eindringen dieses Geistes in die heile Welt von Disneys Entenhausen rechtzeitig bemerkt und der deutsche Absatzmarkt zumindest teilweise vor einer heimtückischen Nazifizierung durch Donald-Duck-Hefte gerettet werden.
Elke Schickedanz vom Egmont Ehapa Verlag erklärte gegenüber BILD:
„Die erwähnte Figur ist einer von etwa 15 Verbrechern in der ,Superschurkenschule’. Wenn man überhaupt eine Ähnlichkeit zu Hitler erkennen will, so ist diese eine Gleichsetzung mit einem Verbrecher – und das ist ja wohl zutreffend. Der Comic wurde 2006/2007 in Dänemark von einem amerikanischen Autor und einem italienischen Zeichner entwickelt. Beabsichtigt war anscheinend, einen ironischen Seitenhieb in der Geschichte zu platzieren und die Figur in eine Bande von Superschurken einzureihen. Zeichner und Autor arbeiten seit Jahren nicht mehr für uns. Die Story selbst ist bereits seit geraumer Zeit für Nachdrucke geblockt und in der Überarbeitung.“
Eine Aussage, die unfreiwillig vermittelt, wie groß der Unterschied zwischen ausländischen Originalen sein kann und dem, was man unter deren Namen in Deutschland zu lesen bekommt. Eine Praxis, die keineswegs nur auf Comics beschränkt ist.
In diesem Fall drängt sich jedoch noch eine andere Frage auf. Ist es nicht bereits schon NS-Verharmlosung, wenn nicht gar offene Billigung des Nationalsozialismus, wenn der Ehapa-Verlag IHN so einfach im Comic retuschieren läßt, um ihn auf diese Weise vom Makel des Superschurkentums zu befreien? Nach unserem Dafürhalten ein klarer Fall für den Staatsanwalt. Wehret den Anfängen.
PS.: Das Vorkommen SEINER Person in Comics ist übrigens keineswegs selten. In US-Zeichentrickserien wie SOUTH PARK, DIE SIMPSONS oder FAMILY GUY taucht ER recht häufig auf und selbst Disney mochte in der Vergangenheit nicht gänzlich auf IHN verzichten und zwar keineswegs nur im Disney-Propagandafilm „Der Fuehrer’s Face“. So sorgte Dagobert-Duck- und Daniel-Düsentrieb-Erfinder Carl Barks schon in den 50er Jahren dafür, daß „Mein Kampf“ in einem Donald-Duck-Comic auftauchte. Sichtlich verstimmt berichtet BILD, daß auch danach „immer mal wieder Nazi-Insignien oder Figuren mit Namen wie ,Blitzkrieg’ in Disney-Comics auftauchten“.
Wie erschütternd?
Allerdings erstaunt es uns schon, daß man gegen den Naziungeist bei Disney in Deutschland nur so zögerlich vorgeht und nicht wirklich tabula rasa macht. So müßten nach den hehren Prinzipien der Frau Schickedanz vom Ehapa-Verlag nicht nur längst verjährte Comics retuschiert und umgearbeitet werden, sondern auch durchaus aktuelle, denn wie kann es sein, daß man sich bei Disneys deutschen Filialen immer noch des Namens „Panzerknacker“ bedient, obwohl allgemein bekannt ist, daß der Name „Panzerknacker“ aus dem NS-Vokabular des 2. Weltkriegs stammt, wo er der, unter anderem auch als „Stuka“ bekannten, Ju 87 als Beiname diente.
Quellen: Altermedia, 4 grosse Buchstaben