[img='http://www.qpic.ws/images/FZ009041.jpg','left'] Gestern berichteten wir über den sogenannten Liberty Convoy, eine Art Karnevalveranstaltung, die 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht nur die Geschichte klittert, sondern auch die ewiggestrige Lobby gutmenschlich bespasst. Nach Angaben der örtlichen Qualitätspresse hatten am Freitag Nachmittag "mehr als 200 Interessenten auf Schloss Voigtsberg in Oelsnitz den Liberty Convoy empfangen". Für künstliche Empörung an der Strecke sorgten national orientierte Kräfte, die massive Präsenz zeigten und den Umzug, der unter Polizeischutz stattfand, mit Spruchbändern begleiteten. An der Alten Elsterbrücke in Plauen, hatten sie für Misstöne bei dem hollywoodähnlichen "Event" gesorgt. Direkt neben dem 86-jährigen US-Veteranen Tom Stafford, der, nach eigenen Angaben, 1945 die Elsterbrücke vor der Sprengung bewahrt haben will, die durch alliierte Bombardierung der Stadt bereits stark beschädigt war, besetzten NPD-Sympathisanten eine Mauer und entrollten ein Transparent.
[imgr]http://www.qpic.ws/images/AFF09074.jpg[/imgr] Wie für echte Eroberte angemessen, warf sich der "Historiker" Ulrich Koch pflichtschuldig in den Staub und bemerkte: "Ich schäme mich vor unseren amerikanischen Gästen. Es ist eine furchtbare Schande, was hier passiert." US-Generalkonsulin Katherine Bruckner und Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP) mahnten, die Völker zu versöhnen. Ulrich Koch diffamierte die Protestler als "Nazi-Idioten, von denen uns die Amerikaner doch eigentlich befreit haben". Die nationalen Gegendemonstranten hatten den folkloristisch verbrämten Invasionszug aus 41 Militärfahrzeugen mit Teilnehmern aus sechs Ländern von Beginn an begleitet. Augenscheinlich um die Politdeppenquote einzuhalten, erklärte eine Teilnehmerin des Konvois der örtlichen Qualitätspresse: "Wir Deutsche haben den Krieg nun mal angefangen und verloren - das darf man doch nicht so verdrehen."
Ein gutes Stichwort, denn "Verdrehen" bedarf in diesem Zusammenhang in erster Linie der Erkenntnis, dass Demokratie nicht nur von unterschiedlichen Meinungen lebt, sondern auch von der Konkurrenz gegensätzlicher Argumente. Traurig, dass man dies den Menschheitsbeglückern immer wieder aufzeigen muss.
Quelle: RockNORD Recherche